Gletscher der Eiszeit formten diese Landschaft. Der Boden ist meist sandig, in Teilen der östlichen Gemarkung kommen auch lehmige Bestandteile vor.
Ein Netz von Entwässerungsgräben durchziehen das Land welches größtenteils landwirtschaftlich, als Acker- oder Weideland genutzt wird. Kleinere Waldgebiete, zumeist Kiefernbestände die langsam wachsend auf dem kargen Sandboden gut zurechtkommen, sind auch vorhanden.

Ein paar Zahlen dazu:

Wiesen/Weiden: 364 ha
Ackerland: 280 ha
Wald: 27 ha
Wasser: 20 ha
Gebäude: 12 ha

Die Wasserfläche scheint hier großzügig bemessen, wahrscheinlich der gesamte Anteil der von Acker/Wiese durch die Gräben verlorengeht, nicht bewirtschaftet werden kann.

KarthaneBesonders erfreulich ist, dass es in Vehlin noch ein Storchennest gibt. In jedem Jahr brütet hier ein Paar und zieht die Jungen erfolgreich auf. Früher waren es wesentlich mehr, Vehlin war 'Storchendorf' wie jetzt das Dorf Rühstädt. In einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1895 wurde von 54 Storchennester berichtet. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 10 bis 20 Paare gezählt, diese verminderten sich bis 1988 auf ein einziges Paar.

Durch die Gemarkung Vehlin fließt die Karthane, ein Fluss der aus vielen Wiesengräben und kleinen Bächen gespeist wird. Sie entspringt im Döllener Luch und fließt in Wittenberge in die Stepenitz, die wiederum ein paar Meter weiter in die Elbe mündet. Die Karthane gehört mit der Stepenitz und Löcknitz zu den besterhaltenen Fließgewässern Brandenburgs. In ihr lebt die Hasel, eine selten vorhandene Fischart. Mit etwas Glück kann man im Vehliner Luch auch den Eisvogel bewundern.

 

Mit den Störchen sind auch die Kiebitze verschwunden, die früher zu hunderten brüteten und ihrer Jungen aufzogen. Schuld daran ist die drastische Verschlechterung der Nahrungsgrundlage der Tiere. Durch die in großer Tiefe angelegten Entwässerungsgräben gibt es keine Feuchtgebiete mehr.
Gerade in heutiger Zeit werden die Wehre frühzeitig geöffnet, so dass sämtliches Wasser sehr schnell abfließt. Der zunehmende Einsatz von Insektiziden tat Übriges. Zwischenzeitlich wurde auch versucht kleine Feuchtbiotope bestehen zu lassen oder anzulegen. Es sollten mehrere Kleingewässer entstehen und Staue zur Vernässung geeigneter Flächen errichtet werden. Da dieses zum Großteil aus Spenden finanziert werden musste, blieb die umfassende Durchführung aus. Appelle an die Landwirte Flächen weniger intensiv zu bewirtschaften und auf Insektizide zu verzichten, brachten auch nicht den Erfolg. Es ist auch schwer, hohe Produktivität mit der Wahrung der Schöpfung in Einklang zu bringen. Doch wir müssen endlich verstehen, dass wir mit der Zerstörung des Lebensraumes anderer Lebewesen auch unseren eigenen Lebensraum zerstören.

Trotz alledem findet man in Vehlin viel Reizvolles.

Im Kirchturm gleich neben dem Storchenhorst leben Schleiereulen. In den Dämmer- und Nachtstunden kann man ihren lautlosen Flug beobachten, die ungewöhnlichen Rufe vernehmen. Im Sommer sieht man den 'Roten Adler', wie er anscheinend aus purer Lebensfreude hoch am Himmel durch die Lüfte gleitet, die Stille und den schönen Ausblick genießt. Wenn er im Segelflug tiefer kommt, sieht man ihn häufig mit Krähen kämpfen, die hat er wohl zum Fressen gern. Eigentlich heißt er Rotmilan, doch schon die Askanier haben ihn damals als Roten Adler zum Wappentier der Mark Brandenburg erkoren. Von den weltweit 50'000 Tieren leben über 20'000 in Deutschland und die meisten davon in den Ländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.


Kiebitze, auch wenn sie nicht mehr hier brüten, verweilen während ihres Zuges im Herbst, regelmäßig mehrere Tage auf umliegenden Feldern. Desgleichen kann man im Frühjahr und Herbst für einen Zeitraum von mehreren Wochen Kraniche beobachten. Ein faszinierendes Schauspiel ist, wenn sich mitunter hundert der imposanten Vögel in die Lüfte erheben. Selbiges Naturschauspiel wiederholt sich (im Herbst Wochen später) mit den Graugänsen. Auch sie halten hier inne. Man kann sie bis in den Winter hinein sehen oder oft auch nur hören, wenn sie im abendlichen Nebel nach einem Quartier suchen. Nicht so häufig sieht man Graureiher und Schwäne. Den schon oben erwähnten Eisvogel zu sehen bedarf noch mehr Geduld und Glück. Auch er hat einen charakteristischen Ruf oder besser Schrei, wenn er einen Landeplatz ansteuert. Man hört ihn, bevor man ihn sieht. (Ich habe allerdings in diesem Jahr (2009) noch nicht einen gesehen.)
Dann gibt es noch mehr oder weniger beliebte Vierbeiner: Rehe, Wildschweine, Dachse, Hasen, Kaninchen, Wiesel, Ziesel, Marder, Marderhunde, Waschbären, Füchse... Letztere beide kann man auch innerorts beobachten, nur selten bereiten sie dabei den Dorfbewohnern Freude.

 

 

Hier noch eine Karte auf der man das weit verzweigte Netz der Wiesengräben sehen kann.

Die Karte wurde freundlicherweise zu Verfügung gestellt von:

LGB - Landvermessung und Geobasisinformation Brandenburg

© Geobasis-DE/LGB 2010

 

 

Weitere Bilder sind in der Galerie zu sehen.

(Alle Aufnahmen stammen aus Vehlin)

 

Copyright © 2009 Vehliner Sportskanonen e.V.

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